Perserkatze

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Durch ihre kleine, zurückgesetzte Nase wirken Perserkatzen oft etwas grimmig. Doch bei näherem Kennenlernen erweist sich die große Katze mit dem weichen Fell als sehr verschmust und anhänglich. Überzüchtungen können allerdings zu Gesundheitsproblemen führen. Was für eine artgerechte Haltung nötig und sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

Steckbrief der Perserkatze

  • Name: Perserkatze; ihr persischer Name lautet Gorbe-ye irāni‚ zu deutsch: iranische Katze
  • Herkunft: früheren Annahmen gemäß Persien / Iran oder Türkei; eher wahrscheinlich ist Russland
  • Größe: mit 30 bis 35 Zentimetern mittelgroß bis groß
  • Gewicht: etwa 4 bis 6 Kilogramm, manchmal bis zu 10 Kilogramm
  • Farben: idealtypisch ein eher dunkles Gesicht bei hellem Körperhaar; von weiß, braun über creme, rot bis blau und schwarz/weiß gefleckt ist jedoch mittlerweile alles möglich
  • Charakter: ruhig, intelligent und verschmust; kann eine Diva mit Hang zum Einzelgänger sein
  • Besonderheiten: die sehr kleine, platte Nase, die bei mittlerweile verpönten Überzüchtungen als Tierquälerei betrachtet wird

Wissenswertes über die Perserkatze

Das Aussehen der Perserkatze

Direkt auf den ersten Blick ist die Perserkatze etwas besonderes. Wobei sich die englische Züchtung vom sogenannten „amerikanischen Typ“ augenfällig unterscheidet. Beiden gleich ist das feine, volle und lange Fell mit sehr dichtem Unterfell, das durch viele unterschiedliche Züchtungen mittlerweile viele Farben haben kann. Von dunkel bis hell ist alles dabei. Wobei Perserkatzen mit hellblau bis hellviolettem Fell als besonders edel gelten.

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Als zweites Merkmal, in dem sich alle Perserkatzen ähneln, gilt ihr stämmiger, gedrungener Körperbau. Sie haben einen großen Kopf, eine breite, muskulöse Brust, kurze, stämmige Beine und runde Pfoten bei einem zwar dicken, aber kurzen Schwanz.

Am auffälligsten ist jedoch das Gesicht der Perserkatze, an dem sie auch erkannt wird. Idealerweise ist an der Perserkatze alles rund: der Kopf, das Gesicht, die Ohren, die großen Augen, die kleine Nase. Vor allem beim amerikanischen Typ übertreiben es die Züchter jedoch zuweilen. Als Standard gilt, dass der Nasenrücken der kleinen Nase zwischen den Augen enden soll. So ergibt sich das flache, gedrungene Gesicht, das auch als „Peke-Face“, also Pekinesen-Gesicht, bezeichnet wird. Die englische Züchtung stellt die Gesundheit der Perserkatzen in den Vordergrund. Hier werden die Nasen nicht extrem abgeflacht. Überhaupt wird mittlerweile stark darauf geachtet, dass Perserkatzen gesund gezüchtet werden und gut atmen können. Denn nur so ist sie nicht nur Zuchtobjekt und Ausstellungsstück, sondern ein genügsames Lebewesen, das ihrem Herrchen oder Frauchen ein liebevoller Begleiter und Zeitgenosse sein kann.

Der Charakter der Perserkatze

Aufgrund ihrer Größe, Felldichte und gedrungenen Art ist die Perserkatze ein eher gemütlicher und ruhiger Zeitgenosse. Sport und Spiel mag sie nicht besonders gern. Junge Katzen lassen sich durchaus zu kurzem Spiel hinreißen, toben aber nicht lange herum wie andere Katzenrassen. Die Perserkatze ist von sanftem Gemüt, liegt gerne in der Sonne, lässt sich darüber hinaus gerne streicheln und sucht die Nähe ihrer Bezugspersonen, in erster Linie natürlich ihrem Dosenöffner, ohne den sie in freier Wildbahn nicht überleben kann.

Gegenüber kleinen Kindern ist die Perserkatze eher zurückhaltend und scheu, vor allem wenn sie zu ungestüm mit ihr umgehen. Älteren Menschen ist sie jedoch ein anhänglicher, liebevoller Begleiter. Entsprechend kann eine Perserkatze in einer Wohnung ohne Freigang gehalten werden. Da sie zuweilen eine kleine Diva sein kann und weiß, was sie will, kann es mit anderen Tieren durchaus Konflikte geben, vor allem wenn diese wild und verspielt sind. Andererseits kann die Gemeinschaft mit einem ruhigen, großen Hund durchaus funktionieren.

Herkunft und Geschichte der Perserkatze

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Der tatsächliche Ursprung der Perserkatze als Rasse lag sehr lange im Dunkeln und beruhte auf Legenden. Als Perserkatze wird die Rasse erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Zuvor war der Name Angorakatze für langhaarige Katzenrassen allgemein üblich. Der Name der Perserkatze scheint auf den Ursprung im ehemaligen Persien, genauer der Region Chorassan, in Zentralasien zu deuten, der jedoch genetisch widerlegt ist, spätestens seit einer wissenschaftlichen Studie der Universität von Missouri aus dem Jahr 2014.

Danach resultiert die ursprüngliche Perserkatze aus einer Zufallszüchtung langhaariger russischer Hauskatzen, die sich mit ihrem dichten Unterhaar vor dem dortigen rauen Klima schützten. Die eigentliche Zucht begann wohl um 1850 in England. Ihr Aussehen ähnelte damals eher den Angorakatzen. Das heutige typische Peke-Gesicht der Perserkatze stammt aus Überzüchtungen in den 1970er Jahren in den USA und steht bei Tierschützern in der Kritik, vor allem hinsichtlich komplizierter Geburten wegen des großen Kopfes und erschwerter Atmung.

Haltung und Pflege einer Perserkatze

Perserkatzen gehören zu den pflegeintensivsten Katzenrassen überhaupt. Das dichte Unterhaar und das lange Haupthaar neigen dazu, schnell zu verfilzen. Daher sollte eine Perserkatze mindestens jeden zweiten Tag, besser jeden Tag, intensiv gebürstet werden. Wenn sie diese Prozedur bereits als kleines Kätzchen kennengelernt hat, wird sie es auch später über sich ergehen lassen. Denn obwohl Perserkatzen üblicherweise ruhig und anschmiegsam sind, können sie bei intensiver Pflege, die sie noch nicht kennen, durchaus übellaunig werden. Sollte das Haar trotzdem einmal verfilzen, beispielsweise, wenn die Katze doch einmal den Garten erkundet, hilft nur noch ein intensives Bad.



Ansonsten sollte es auch für Perserkatzen die Möglichkeit zur eigenen Krallenpflege geben. Auch wenn sie auf einem Kratzbaum nicht lebhaft herumtollen werden, finden sie hier neben der wichtigen Nagelpflege auch erhöhte Positionen, um ihr Reich überwachen zu können. Da die Augen je nach Züchtung zum Tränen neigen, müssen auch sie regelmäßig gesäubert werden. Gleiches gilt für die oft stark behaarten, kleinen Ohren.

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Gesundheit und Lebenserwartung der Perserkatze

Da die Perserkatze nicht sehr aktiv ist, neigt sie zum Übergewicht. Zum Trinken muss sie animiert werden. Ideal sind daher interaktive Fressnäpfe und ein Trinkbrunnen. Die Katze muss sich dann für ihre Mahlzeiten ein wenig anstrengen, was ihren angeborenen Intellekt fördert und sie zu etwas Bewegung antreibt. Das wiederum fördert auch die Gesundheit der Perserkatze, die je nach Zuchtgrad erblich bereits vorbelastet sein kann. Insbesondere die kleinen, stupsartigen Nasen können zu verminderter Atmung und entsprechenden Problemen führen.

Aufgrund des großen Kopfes kann es bereits bei der Geburt zu Komplikationen kommen. Steht also eine Geburt an, sollte unbedingt der Tierarzt konsultiert werden. Besonders helle Perserkatzen neigen zur Taubheit. Erblich bedingt kann ein progressiver Netzhautschwund zu vollständiger Erblindung führen. Nierenschädigungen kommen bei fast allen Katzen in fortgeschrittenem Alter vor. Bei Perserkatzen können sie erblich bedingt schon nach wenigen Lebensjahren auftreten. Insgesamt führt das bei Perserkatzen zu einer etwas geringeren Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Gewissenhafte Züchter verlegen sich jedoch immer mehr darauf, gesunde Katzen zu züchten. So gibt es mittlerweile typvolle Rassekatzen, die vollständig gesund sind und keine Probleme mit ihrer Atmung haben.

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Besonderheiten und Eignung der Perserkatze

Zu beachten ist, dass die Perserkatze wegen ihres flachen Gesichts ihre Nahrung nicht mit den Zähnen, sondern mit der Zunge aufnimmt. Daran muss die Beschaffenheit des Futters angepasst sein, die eher breiartig sein und keine großen Brocken enthalten sollte.

Weitere interessante Fakten zur Perserkatze

Wie alle Rassekatzen sind auch die Perserkatzen bereits in der Anschaffung recht teuer. Je nach Geschlecht, Alter und Stammbaum kosten Perserkatzen etwa zwischen 400 Euro und 2.000 Euro. Neben der Erstausstattung, die aus Kratzbaum, Schlafplatz, Fressnapf, Trinknapf und Katzenklo besteht, muss mit einem monatlichen Budget von 50-100 Euro gerechnet werden. Das beinhaltet das Futter, gelegentliche Besuche beim Tierfriseur und Pflegeprodukte wie Bürsten und Shampoos. Darüber hinaus sind Arztrechnungen einzuplanen, die bei Perserkatzen durchaus regelmäßig anfallen können.

Eine gesunde Ernährung spielt bei Perserkatzen eine ganz besondere Rolle. Da sie züchtungsbedingt und aufgrund genetischer Veranlagung zu diversen Krankheiten neigen, sollte man auf eine ausgewogene, nährstoffreiche Nahrung achten. Insbesondere zum Trinken müssen Perserkatzen manchmal animiert werden. Doch das funktioniert bei Katzen generell nicht über Zwang. Die feste Mahlzeit kann mit Wasser zu einem Brei angereichert werden. Oder man versucht mit besonderen Trinkgefäßen, den Spieltrieb der Katze zu wecken.