Die Geschichte der Burma-Katze
Die Burma-Katze, auch Burmese genannt, ist weit mehr als nur ein Haustier. Diese kurzhaarige Rasse, die aus dem heutigen Myanmar stammt, ist nicht nur für ihr seidig glänzendes Fell und ihre leuchtenden Augen bekannt, sondern auch für ihre Rolle als Glücksbringer. Ihre Geschichte reicht weit zurück und ist eng mit der Kultur und den Traditionen Myanmars verflochten. In diesem Artikel tauchen wir in die faszinierende Welt der Burma-Katzen ein, von ihren Ursprüngen bis hin zu ihrer Bedeutung in der heutigen Zeit.
Ursprung und Herkunft
Die Burma-Katze hat ihre Wurzeln tief in der Geschichte und Kultur des heutigen Myanmar verankert. Ursprünglich bekannt unter ihrem thailändischen Namen Maeo Thong Daeng oder ศุภลักษณ์ (RTGS: Suphalaksa), was „glückverheißender Charakter“ bedeutet, wurden diese Katzen von Mönchen in Tempeln als Glücksbringer verehrt. Sie gehört zu den 16 heiligen Tempelkatzenrassen, die in der Region hochgeschätzt sind.
Ihre Anwesenheit in den Tempeln symbolisiert nicht nur Glück und Wohlstand, sondern spiegelt auch eine tiefe spirituelle Verbindung wider. Die Burma-Katze wird oft mit einer Kupferfarbe in Verbindung gebracht, die ihre einzigartige und glänzende Fellfarbe unterstreicht.
Dieser außergewöhnliche Ursprung verleiht der Burma-Katze eine mystische und fast magische Aura, die sie von anderen Katzenrassen unterscheidet. Ihre Geschichte, die eng mit Legenden und dem Glauben an ihre glücksbringenden Eigenschaften verbunden ist, macht sie zu einem faszinierenden Thema nicht nur für Katzenliebhaber, sondern auch für Kulturinteressierte.
Merkmale der Burma-Katze
Die Burma-Katze zeichnet sich durch eine Reihe von physischen und charakterlichen Merkmalen aus, die sie einzigartig machen. Ihre physischen Eigenschaften umfassen einen mittelgroßen, muskulösen und kräftigen Körper, der schwerer wirkt, als er tatsächlich ist. Der Brustkorb ist kräftig, der Rücken gerade, und der mittellange Schwanz endet in einer rundlichen Spitze. Besonders auffallend sind die großen, goldgelb- bis bernsteinfarbenen Augen, die dem keilförmigen Kopf einen faszinierenden Ausdruck verleihen.
Farbpalette
Die Farbpalette der Burma-Katze ist vielfältig und umfasst Farben wie:
- Seal (warmes Dunkelbraun)
- Blau (Blaugrau mit Zinnschimmer)
- Chocolate (Schokoladenfarben)
- Lilac (Taubengrau mit rosa Schimmer)
- Rot, Creme
- Tortie-Varianten in diesen Farben
Diese Farbvielfalt, zusammen mit dem satinglänzenden Fell, das eng am Körper anliegt und kaum Unterwolle besitzt, verleiht der Burma-Katze ein besonders edles Aussehen.
Charakter und Verhalten
Charakterlich ist die Burma-Katze für ihre Intelligenz, Neugier und ihr temperamentvolles Wesen bekannt. Sie ist außerordentlich menschenbezogen und verspielt, wobei sie weniger sensibel und lautstark als die Siamkatze ist. Ihre Zutraulichkeit und Anhänglichkeit machen sie zu einem idealen Begleiter, allerdings sollten sie nicht zu lange allein gelassen werden. Für Berufstätige könnte daher die Anschaffung einer zweiten Katze eine gute Entscheidung sein.
Zuchtgeschichte
Die Zuchtgeschichte der Burma-Katze beginnt mit einer außergewöhnlichen Reise und einem entscheidenden Moment, der die Katzenwelt für immer verändern sollte. Im Jahr 1933 brachte der US-Navy-Arzt Joseph C. Thompson eine Katze aus Rangoon, dem heutigen Myanmar, nach Kalifornien. Diese Katze, bekannt als Wong Mau, gilt als die Stammmutter aller heutigen Burmesen. Sie wies ein hellbraunes Fell auf, ähnlich dem einer Siamkatze, doch ihre Farbe und ihr Wesen deuteten auf eine eigene Rasse hin.
Eine kleine Gruppe von Genetikern und Katzenzüchtern in den USA nahm sich dieser Katze an und entwickelte das erste systematische Zuchtprogramm der Geschichte. Durch akribische Arbeit gelang es ihnen, zu beweisen, dass Wong Mau keine dunklere Variante der Siamkatze, sondern ein Hybride aus Siamkatze und einer bis dahin unbekannten Rasse war, die fortan als Burmese Cats bezeichnet wurde. Im Jahr 1936 erkannte die Cat Fanciers Association die Rasse offiziell an.
Die Zucht der Burma-Katze verbreitete sich rasch über die Grenzen der USA hinaus. Besonders in Großbritannien, Australien und Neuseeland fand die Rasse viele Anhänger. Die erste in Deutschland gezüchtete Burmakatze wurde am 30. September 1970 in Köln geboren. Der damalige Züchter war Hanns Ullrich (Agrippa’s). Dies war ein entscheidender Schritt für die Verbreitung der Rasse in Europa.
Die Entwicklung der Burma-Katze war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Der Rassestandard variiert erheblich zwischen den in den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland gezüchteten Burmesen. Zudem sind die in Europa gezüchteten Burmesen in den USA, Australien und Neuseeland nicht als eigenständige Rasse anerkannt, was die internationale Anerkennung und Standardisierung der Rasse erschwert.
Gesundheit und Lebenserwartung
Die Burma-Katze gilt als eine der langlebigsten Katzenrassen überhaupt. Ein Alter von 17 Jahren kann als durchschnittlich angesehen werden, wobei eine gute Ernährung und ausreichender Auslauf die Lebensdauer noch erhöhen können. Trotz ihrer Robustheit gibt es einige rassetypische Erkrankungen, auf die Halter achten sollten.
Rassetypische Erkrankungen
- Kongenitales Vestibularsyndrom: Diese erbliche Erkrankung des Innenohrs tritt bei Burma-Katzen gehäuft auf und kann zu Gleichgewichtsstörungen und in einigen Fällen zu Taubheit führen.
- Zuckerkankheit (Diabetes mellitus): Burma-Katzen haben eine genetische Veranlagung für Diabetes, was eine angepasste Diät und regelmäßige tierärztliche Überwachung erfordert.
- Nephritis und Nierenversagen: Im späteren Lebensalter neigen Burma-Katzen, ähnlich wie viele andere Rassen, zu einer höheren Flüssigkeitsaufnahme und später zu Appetitverlust, was oft ein Zeichen von Nierenproblemen ist.
Pflege und Lebensbedingungen
Um die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Burma-Katze zu fördern, ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung, genügend Bewegung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen zu achten. Die lebhafte und gesellige Natur der Burma-Katze bedeutet auch, dass sie viel Aufmerksamkeit und Interaktion mit ihren Menschen benötigt, um glücklich zu sein. Ein bereicherndes Umfeld mit Spielzeugen und Klettermöglichkeiten kann helfen, ihre Neugier und Aktivität zu fördern.
Verwechslungsgefahr: Burma-Katze vs. Birma-Katze
Ein häufiges Missverständnis, das es zu klären gilt, ist die Verwechslung zwischen der Burma-Katze und der Birma-Katze. Obwohl die Namen ähnlich klingen, handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Rassen mit eigenen charakteristischen Merkmalen. Die Burma-Katze, auch Burmese genannt, ist bekannt für ihr kurzes, seidig glänzendes Fell und ihre leuchtenden, goldgelben bis bernsteinfarbenen Augen. Im Gegensatz dazu zeichnet sich die Birma-Katze, auch Heilige Birma genannt, durch halblanges Fell, eine markante Farbverteilung mit dunkleren Abzeichen an den Extremitäten (Point-Zeichnung) und tiefblaue Augen aus.
Diese Verwechslung führt nicht nur in der Alltagssprache, sondern auch bei der Suche nach Informationen und bei der Anschaffung einer Katze oft zu Verwirrung. Es ist wichtig, sich vor der Entscheidung für eine der beiden Rassen über die spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse zu informieren, um sicherzustellen, dass die Katze gut in den eigenen Haushalt und Lebensstil passt.